Kriminalität

In Estland gibt es - wie in jedem anderen Land der Welt auch - Kriminalität!
Die Rede war früher von russischen Schutzgelderpressermafias und Auto-
schiebern.
Als Tourist sollte man sich allerdings nicht unsicherer fühlen als in anderen
Großstädten. Von Raubüberfällen auf offener Straße habe ich in Estland
noch nie etwas gehört, was natürlich nicht bedeuten soll, dass es das nicht
gibt.
Wer in Tallinn spazieren geht, spürt irgendwie, dass die Welt in Ordnung
ist. Man fühlt sich nicht bedroht, man wird selten angebettelt, niemand ver-
kauft einem etwas aufdringlich. Wer also die nötigen Mindestvorsichtsmaß-
nahmen bezüglich seines Geldbeutels und Jackentaschen walten lässt,
kann Tallinn unbeschadet genießen.
Ein beliebter Trick von Dieben in der Innen- und Altstadt Tallinns sollte
nicht unerwähnt bleiben:
Sie warten auf ein Opfer, dass sich auf einem Stuhl - beispielsweise in einer
gastronomischen Einrichtung - niederlässt und seine Jacke über die Stuhl-
lehne hängt. Dann wird der Dieb sich mit einem Stuhl genau hinter das
Opfer, Rücken and Rücken, setzen und unbeobachtet in den Taschen her-
umwühlen und sich über jede "Spende" freuen, die ihm das unaufmerksa-
me Opfer hinterlässt.
Wer diesen Trick kennt und Obacht gibt, wird unbeschadet wieder nach
Hause kommen. Außerhalb Tallinns in allen Teilen Estlands ist das Risiko,
Opfer einer Straftat zu werden, nochmals deutlich geringer.
Es ist sehr schwer, unverschuldet mit estnischen Ordnungshütern in
Schwierigkeiten zu geraten.
Dazu noch ein kleiner Tip: Schwarzfahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln
kostet bis 600,- EEK, also knapp 40,- Euro, und lohnt sich nicht, da es in
Tallinn spezielle Überwachungsfahrzeuge mit Doppelbesatzungen gibt, die
stichpunktartig zwischen den Haltestellen Busse oder Straßenbahnen an-
halten, um die Fahrgäste zu kontrollieren.

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